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Beirat – fuer Unternehmen in der Krise

Unternehmen in der Krise

​Den Gesellschaftern von Unternehmen in einer Krise oder auf dem Weg in die Krise stellt sich akut die Frage, ob und wenn ja wie, der Beirat in seiner Besetzung ausgetauscht und in seinen Prozessen umfassend modifiziert werden muss, um bei der Erreichung des obersten Ziels, nämlich der Abwendung bzw. Überwindung der Krise die maximale Leistung und Unterstützung für das Unternehmen  und seine Stakeholder erbringen zu können.

Welche Herausforderungen und Besonderheiten dabei zu beachten sind, lesen Sie im folgenden Beitrag.

 Dieser Artikel ist der siebte Teil einer Serie zur Maßanfertigung eines Beirats.

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​Neutraler Helfer in der Not

​Ernsthafte Krisensituationen

Ernsthafte Krisensituationen ergeben sich für Unternehmen als Ertrags- oder Liquiditätskrise sowie bei Management-Vakuum und disruptiven Geschäftsmodellen.

Ein Beirat hilft aufgrund seiner Kompetenz und Erfahrung eine drohende, sich entwickelnden Krise frühzeitig zu erkennen. Allerdings benötigt er dafür eine gute Qualität, ausreichende Tiefe und einen monatlichen Zyklus des Berichtswesens in Bezug auf Erträge, Margen, Umlaufvermögen und Liquidität.

Challenges in der Krise

  • Liquiditätssicherung
  • Fristigkeiten von Entscheidungen
  • Vertrauen erhalten - Disziplin wahren
  • Neutralität und Transparenz
  • Planung und Controlling
  • Ergänzung Kompetenzen
  • Bankenverhältnis

Risiko: Unerfahrenheit mit Krisen

Kommt es zu einer Krise, so eskaliert die Unerfahrenheit mit einer solchen Situation auf Gesellschafterebene aber auch auf Geschäftsführungsebene in starker Emotionalität der handelnden Personen. Ein Beirat tritt dafür ein, dass Respekt und Wertschätzung aller Beteiligten Voraussetzung für eine konstruktive Überwindung der Krise sind.

​Die Überwindung der Krise ist oberste Priorität; nicht jedoch die vorschnelle, interessengeleitete Schuldzuweisung, welche nur krisenverstärkend wirkt. Unnötige Friktionen und organisatorische Probleme in der Sanierung sind zu vermeiden und daher sollte die etablierte Hierarchie und Führungskultur trotz Krisenmanagement aller Beteiligten (Geschäftsführung, Gesellschafter, Beirat) gewahrt werden.

Key-Performance eines Beirats

  • Unternehmerische Erfahrung (Do-How)
  • Szenario-Kompetenz
  • Entemotionalisierende Wirkung
  • Management von Rationalität und Relationalität
  • Vertrauensbildung bei Stakeholdern insbesondere bei Kreditgebern
  • Kommunikation nach innen und außen

​Veränderungen und Adaption

Für den Beirat bedeutet dies die Erweiterung seiner Aufgaben, eine starke Intensivierung seiner Arbeit und seines Engagements sowie stete, kurzfristige Verfügbarkeit für das Unternehmen bei deutlicher Zunahme der zu verarbeitenden Information. Auch eine Ergänzung des Beirats oder auch ein Austausch von Beiratsmitgliedern kann erforderlich sein, da der Rat des Beirats und die Kontrolle durch den Beirat nicht ausreicht, um die Krise zu überwinden. Know-How und vor allem Do-How in Verbindung mit sehr guten Kommunikationsfähigkeiten sind jetzt gefragt. Die notwendige Überprüfung und Veränderung von Mitgliedern, sowie die Anpassung der Strukturen, der Prozesse und der Kommunikation der Beiratsarbeit sind kurzfristig zu entscheiden.

Eine Etablierung von Ausschüssen zur Bündelung von spezifischen Kompetenzen, um fachlich und zeitkritisch auf die Herausforderungen der Krise reagieren zu können ist zu empfehlen; insbesondere bei Beiräten mit mehr als 5 Mitgliedern.

​Veränderungen und Adaptionen der Beiräte und ihrer Arbeit in der Unternehmenskrise

Einfluss auf das Bankenverhältnis

​Banken reagieren bei Krisen von ihnen finanzierten Unternehmen mit der Priorität ihre Forderungen zu sichern und wenn möglich zurückzufahren. Analog bestreben dies auch die Eigenkapitalgeber. Beide beschleunigen somit unter Umständen den Prozess von einer Ertragskrise in eine Liquiditätskrise und erschweren die Überwindung der Krise. Erfahrene, gut reputierte Beiräte können mit ihrer Beurteilung der Lage und der Perspektive hierbei helfen die Interessen von Unternehmen, Eigen- und Fremdkapital-gebern auszutarieren und die Banken zu überzeugen auch ohne Einsatz eines externen Chief Risk Management Officers (CRMO) , Teil der Sanierungslösung zu bleiben.

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About the Author Peter Oberreuter

Business Angel, Board Member, Senior Consultant, Interim Manager, Experte für Krankenhäuser, Medizinische Versorgungszentren, ambulante und stationäre Pflege, Medizinische Dienstleister, Medizintechnik

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